Step 15: Preiskalkulationsmodell Feinwerkmechanik

In diesem Step zeigen wir Ihnen anhand von einem Beispiel, wie Sie bei einer Kalkulation vorgehen können.

Beispiel: Projekt Schaltbuchse

Firmendaten

In den Firmendaten sind alle relevanten Daten zum Unternehmen hinterlegt, die für die Auftragsabwicklung benötigt werden.

Dazu gehören neben den Unternehmensstammdaten (Mandantenstammdaten) die Benutzerrechte und die wichtigsten Daten der Mitarbeiter. Des Weiteren sind hier Firmendaten wie Mehrwertsteuersätze, Lieferbedingungen oder eingesetzte Werkstoffe hinterlegt. Für die Kostenkalkulation werden Kostenstellen eingerichtet und Kostenarten definiert.

Mandantenstamm

Die Mandantenstammdaten beinhalten die wesentlichen allgemeinen Adressdaten Ihrer Musterfirma. Hierzu zählen:

Wählen Sie zunächst in der Gruppe Firmendaten den Mandantenstamm durch einen einfachen Mausklick auf das entsprechende Symbol. Sie gelangen natürlich auch über den Baum auf der linken Seite bzw. über das Menü am Kopf des Fensters in den Mandantenstamm.

Im Mandantenstamm werden die Adressdaten Ihrer Musterfirma gespeichert.

Markieren Sie den Text hinter Name und tragen Sie Ihre Firma ein. Mit der Tabulatortaste gelangen Sie weiter. Vervollständigen Sie nun Ihre Daten. Abschließend speichern Sie Ihre Änderungen mit einem Klick auf das Symbol oder mit der F5 Taste. Verlassen Sie nun den Mandantenstamm mit einem Klick auf das Symbol oder mit der ESC Taste.

Personalstamm

Im Personalstamm werden alle Stammdaten der Mitarbeiter hinterlegt. Dazu gehören vor allem die Angaben zur Person.

Im Rahmen der betrieblichen Neustrukturierung sowie der maschinellen Investitionen sind weitere Personaleinstellungen geplant.

Kostenstellen

In jedem Unternehmen werden Kostenbereiche gebildet. Hier werden die anfallenden Kosten auf Betriebsbereiche, z. B. Maschinen, verteilt. Für eine systematische Erfassung der Kosten werden Kostenstellen eingerichtet.

Der Maschinenpark der Firma Werkzeuge & Sondermaschinen GmbH umfasst konventionelle wie auch CNC-Maschinen moderner Bauart.

In der CNC-Technik wird im 2D- und 3D-Bereich gearbeitet. Kostenstelle mit Angaben z. B.:

Detailangaben zu den

Kundenorientierte Auftragsabwicklung

Teilaufgabe der Auftragsabwicklung

  1. Auftrag beschaffen
  2. Angebot erarbeiten
  3. Vertrag aushandeln
  4. Arbeit vorbereiten
  5. Auftrag durchführen
  6. Auftragf abrechnen
  7. Auftrag nachbereiten

Angebot erarbeiten

Ablauf der Produktentwicklung bei der Angebotserarbeitung

Angebotskonstruktion erstellen

Bei der Konstruktion wird vielfach auf die Unterlagen früherer Konstruktionen zurückgegriffen. Wichtige Konstruktionsunterlagen sind auch die technischen Vorschriften und Empfehlungen.

Kundenkontakte ergeben sich dann, wenn der Kunde Änderungswünsche hat oder aus technischen Gründen in die Konstruktion einbezogen werden muss. Die in diese Aufgabe einzubeziehenden Lieferanten werden eingebunden. Die technischen Zeichnungen bilden die Grundlage der Erstellung der Stücklisten und der Angebotsarbeitsplanung.

Stücklisten erstellen

Die Erstellung und Übermittlung der Stücklisten ist eine Voraussetzung für die Ermittlung des Materialbedarfs. Bei der Erstellung der Stücklisten wird häufig auf vorhandene Stücklisten zurückgegriffen. Neue Stücklisten sind in den Bestand aufzunehmen.

Materialbedarf ermitteln

In diesem Stadium ist auf der Grundlage der Stücklisten der Bruttomaterialbedarf zu ermitteln. Im Hinblick auf die Verfügbarkeitsplanung, die Preisermittlung, die Angebotskalkulation etc. ist der Materialbedarf auf der Grundlage der vorgegebenen Termine zu bestimmen.

Arbeitsplan-Positionen

Termine und Kapazitäten abschätzen

Die Termin- und Kapazitätsplanung vor und nach Erhalt des Auftrages muss getrennt werden. Die Termin- und Kapazitätsabschätzung bezieht sich oft auf einen Blick in den Terminkalender. Bei dieser Aufgabe muss auf die Quantitäts-/ Qualitätsdaten und Belastungsdaten des Personals und der Betriebsmittel zurückgegriffen werden und neue Belastungsdaten erfasst werden.

Stücklisten - Baugruppenkalkulation

Im Feld Stückliste werden Einzelteile, Werkstoffe oder Normteile, die im Artikelstamm als Artikel definiert sind, zu einer Baugruppe oder zu einem Gesamtauftrag zusammengesetzt. Die Addition der einzelnen Artikel-EK-Preise bildet automatisch den EK-Preis der Baugruppe/Gesamtauftrag.

Beispiel:

Zusammenfassung Firmendaten/Stammdatgen

EDV-gestütze Auftragsabwicklung

Angebote dienen als Visitenkarte eines Unternehmens und müssen deshalb schnellstmöglich und in ansprechender Form den potentiellen Kunden erreichen.

Firmen- und kundenspezifische Stammdaten sind die Basis für die Angebotserstellung.

Das im Artikelstamm definierte und kalkulierte Produkt wird, mit Rückgriff auf alle erforderlichen Kundendaten, in eine druckfertige Angebotsform gebracht.

Gewinn- und Verlustrechnung

In Ergänzung zur Nachkalkulation wird eine abschließende, auftragsbezogene Gewinn- bzw. Verlustrechnung durchgeführt. Hierdurch können betriebsrelevante Kostengrößen in Bezug auf die kalkulierten Grunddaten ermittelt werden. Gleichzeitig wird der effektive Gesamtgewinn oder Gesamtverlust berechnet.

Projekt Schaltbuchse

1) Berechnung Kalkulierter Gewinn in €

Gesamt Netto-Verkaufspreis2.442,00 €
- Kalkulierte Herstellungskosten= -2.035,33 € (= 100% x Fk. 0,20)
Kalkulierter Gewinn in €406,67€
Kalkulierter Gewinn in %20 %

2) Berechnung Gesamtgewinn / Geesamtverlust in € bei Auftragsabschluss

Kalkulierter Gewinn406,67 €
+ Gewinn Herstellungskosten= +17,12 €
Gesamtgewinn423,79 €

3) Berechnung tatsächlicher Gewinn in %

Kalkul. Herstellungskosten2.035,33 €
- Gewinn Herstellungskosten= -17,12 €
Tats. Herstellungskosten2.018,21 €

Herstellungskosten = 100 %
Ges. Netto-VK = x %
x = (Ges. Netto - VK x 100%) / Herstellungskosten
x = (2442,00 € x 100 100%) / 2018,21 €
x = 120,998 % = 21 % Gewinn